Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

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sicko
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Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von sicko » Do 16. Jun 2011, 13:02

Nun ist es so weit: Meine KK hat meinen ersten MDK-Gutachtertermin per Brief angekündigt - schon nächste Woche, und vorher soll ich auch noch nun den Brief von meinem Arzt ausfüllen lassen. Wie ich das schaffen soll?

Leider wurden meine Beschwerden bislang ursächlich noch nicht ganz eindeutig geklärt, meine Krankheit beweisen kann ich leider nicht. Gibt es da besonderes zu beachten?

Ist es ratsam, Befunde (auch ältere) mitzubringen, die meine Sicht der Krankheit stützen oder wird das als offenkundiger Manipulationsversuch missbilligt?

Mal angenommen, der Gutachter sagt (was aus meiner Sicht wahrscheinlich ist), ich sei arbeitsfähig, hört die KK dann auf Krankengeld zu zahlen und muss ich dann zum Arbeitsamt, obwohl ich formal noch einen Job habe?

Woher weiß ich eigentlich, welche medizinische Fachrichtung der Gutachter hat? Im Brief stehts nicht. Und falls es jetzt eine Fachrichtung ist, die aus Sicht von mir und meines Ärztes für meine Krankheit irrelevant ist, was tun? Ablehnen?

Eine Begleitperson würde ich eigentlich am liebsten nicht mitnehmen, weil ich dieser das nicht zumuten möchte. Wie wichtig ist das? Kann ich versuchen, das Gutachtergespräch nach Erlaubnis durch den Gutachter mit einem digitalen Aufnahmegerät mitzuschneiden?

Habe schon mal angefangen, mich durch die Tipps hier zu lesen, viel Stoff. Was ist das Wichtigste?

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Esuse
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Re: Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von Esuse » Do 16. Jun 2011, 13:13

Mein Mann war ja mehrfach beim MDK - die GA dort hatten keine bestimmte Fachrichtung, ich nehme an, es waren Allgemeinmediziner.

Einmal wurde er vom MDK arbeitsfähig geschrieben - das war 4 Monate nach seinem Schlaganfall, die Hausärztin hat ihn einfach weiter krank geschrieben und der nächste MDK-Termin hat ergeben, daß er weiter arbeitsunfähig ist.

Aber, Du findest für diesen Fall hier auch Informationen. Warte aber erstmal ab, was wirklich passiert.

Achja, Herzlich willkommen bei uns!
Liebe Grüße

Esuse

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Fatbob
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Re: Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Do 16. Jun 2011, 13:25

nun, erstmal ruhig bleiben.
Bei mir war es immer so das ich erst einen Tag vor den Termin das Schreiben in der Post hatte.
Aussfüllen vom Hausarzt hab ich mir gespart, wenn sie es haben wollen sollen sei mir mehr zeit als 24std geben.
Bin insgesamt 3 mal AU begutachtet worden, der 4te sachte ich bin kerngesund.
Also nach 6 monaten Au sofort wieder arbeitsfähig.
Nun welche möglichkeiten hast du wenn soetwas passiert ?
1..Einspruch gegen das Gutachten einlegen, geht aber nur wenn dein Arzt hinter dir steht.
oder du hast pech/glück so wie ich, habe leider genug schlimme Krankheiten und lies mich einfach am gleichen Tag noch
wieder krank schreiben auf eine andere krankheit.
Das jenes Gutachten getürkt war war mir sofort klar, der wollte mich schon auf den Flur gesundschreiben, nunja, 2 Fachärzte von mir fragten bei den Gutachter an ob er wirklich mich untersucht hat und ob er sich den Ausweis hat zeigen lassen :Yeah:
Naja, Die Reha-Ärzte haben mich auch als Krank nach der Reaha entlassen, also pfeif erstmal auf das Gutachten,
Nur du selber steckst in deinen Körper, wenns nicht geht dann eben nicht.
Wiederspruch einlegen lohnt nur wenn dein Doktor dahintersteht, ansonsten arbeiten gehen, versuch starten weningstes.
hoffe dir etwas geholfen zu haben
lg
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Re: Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von mutschekuh » Do 16. Jun 2011, 15:46

ich glaube mich zu erinnern das mal doma? geschrieben hat, das der mdk dich nicht gesundschreiben kann...sie sagen der kk das du gesund bist...aber...wenn du einen guten ha hast, der auch hinter dir steht und der sich traut dem mdk die stirn zu bieten, dann soll er/sie dich sofort weiter krank schreiben
LG Mutsche

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Re: Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Do 16. Jun 2011, 16:07

Der mdk kann dich gesund schreiben.
KK wird den Befund natürlich folgen und sofort krankengeld einstellen.
Der MDK steht über den behandelten Arzt, nur Wiederspruch mit neuen Fakten, Befunden, hat aussicht auf erfolg.
lg
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Re: Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von Distel » Fr 17. Jun 2011, 06:46

Hallo sicko,

Mitschnitte beim Gutachten sind nicht erlaubt.
Die MDK Gutachter werden z.T. von den Kostenträgern (Krankenkassen -deren Auftrag- und Geldgeber) unter Druck gesetzt (s.u. ausführlicher)

Meine beiden Begutachtungen beim MDK waren die, welche ich noch am gerechtesten empfand.
Wichtig ist es, dem Gutachter wohlwollend und nicht "auf Krawall gebürstet" zu begegnen, die Beschwerden glaubhft zu schildern, Spickzettel dabeihaben, damit man nichts vergisst. Mir wurde übrigens geglaubt obwohl damals die Diagnose noch nicht klar war.
Ergebnis: AU begründet, nicht rehafähig, Erwerbsfähigkeit bedroht....

In dem Sinne alles Gute und ein faires Gutachten!


http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=93762

Änderung der Finanzierung des Medizinisches Dienstes der Krankenkassen (MDK)

Der 114. Deutsche Ärztetag fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, den § 281 SGB V (Finanzierung und Aufsicht [des MDK]) dergestalt zu ändern, dass eine direkte und unmittelbare Finanzierung des Medizinischen Dienstes nicht mehr durch die Krankenkassen erfolgt, sondern über eine neutrale Stelle, z. B. den Gesundheitsfonds.

Begründung:

Hintergrund sind zahlreiche, überwiegend vertrauliche Beschwerden von Ärztinnen und Ärzten der Medizinischen Dienste in zahlreichen Bundesländern, die sich in Ausübung ihrer gutachterlichen Tätigkeit zunehmend einer unangemessenen Beeinflussung bzw. Druck durch die Krankenkassen ausgesetzt sehen.

So hat beispielsweise jüngst die AOK Bayern verfügt, dass bei Fallprüfungen nach § 275 SGB V keine Gespräche mehr mit Klinikärzten über die Prüffälle geführt werden dürfen; Begutachtungen müssen nach Vorgabe der AOK nur noch nach Aktenlage erfolgen.

Selbst die Sozialgerichte haben in letzter Zeit in mehreren Urteilsbegründungen auf direkte Einflussnahme der Krankenkassen auf die MDK verwiesen.

Dies ist eine Entwicklung, die der Gesetzgeber seinerzeit mit der Implementierung eines Medizinischen Dienstes der Krankenkassen nicht beabsichtig hatte, es sollte vielmehr eine unabhängige Institution geschaffen werden, welche die Krankenkassen in der Beurteilung und Begutachtung medizinischer Fragestellungen berät und unterstützt.

Da Abläufe und Entscheidungen im deutschen Gesundheitswesen ohnehin schon sehr stark durch die Krankenkassen geprägt werden, kommt es durch die Beeinflussung der Medizinischen Dienste zu einer zusätzlichen Verschiebung der Marktmacht zugunsten der Krankenkassen und zuungunsten der Versicherten und „Leistungserbringer“. 

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Re: Nun bin ich auch fällig: Fragen zum MDK-Gutachtertermin

Ungelesener Beitrag von Miko » Fr 17. Jun 2011, 08:01

sicko hat geschrieben: Ist es ratsam, Befunde (auch ältere) mitzubringen, die meine Sicht der Krankheit stützen oder wird das als offenkundiger Manipulationsversuch missbilligt?
Wird es nicht.
Nimm alles mit was du hast, auch wenn es schon "verjährt" ist.

Und: Herzlich willkommen bei uns!!!

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Gruß
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