Fortsetzung Antonia ./. DRV

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Antonia
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Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Antonia » Mo 21. Mär 2011, 16:13

So ihr Lieben,
nun also die Fortsetzung meines Falles. Ich hab's hier reingestellt, weil ja nun ein erstes Schlechtachten vorliegt, und meine Anwältin Widerspruch eingelegt hat; der nun mit einer "Einladung" der DRV zu einer neurologisch/psychologischen Begutachtung beantwortet werden wird.

Aber der Reihe nach...

Was bisher geschah:
- AU seit 2007 (massive LWS-Probleme)
- Rentenantrag wegen BU im Juli 2010
- Erstbeschlechtachtung im Oktober 2010
- Anfang Dezember kommt Bescheid über die Gewährung einer Rente (ab Februar 2010; auf Zeit und nur die halbe Rente) wegen teilweiser Erwerbsminderung (die damalige Diskussion mit meiner Omi und anderen über das Thema BU/EM-Rente etc. könnt ihr hier nochmal nachlesen)
- dagegen lege ich Widerspruch ein und lasse mich von einer Fachanwältin für Sozialrecht vertreten (nicht vom VdK, bei dem ich ja Mitglied bin)

Auf diesem Stand wart ihr Mitte Dezember als ich dann umzog.

Meine Anwältin ist zwischenzeitlich schwer krank gewesen, weshalb sich auch ihr Widerspruch lange hinzog (sie hat die DRV um Fristverlängerung gebeten. Erst Ende Februar hatte ich das Schlechtachten und den Widerspruch meiner Anwältin in Händen.

... und so sieht's nu aus:
- ich bekomme derzeit laut Anwältin
Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung bei Berufsunfähigkeit (sic!) gem. §§ 33 Abs. 3 Nr. 4, 240 i.V.m. §43 Abs. 1 SGB VI

-> §33, Abs. 3, #4
-> §43

- Anspruch hätte ich aber auf eine
Rente wegen voller Erwerbsminderung nach § 33 Abs. 3 Nr. 2 , und §43 Abs. 2 SGB VI und das unbefristet ab Antragstellung (Juli 2010)!


Das absolute interessante an dem Schlechtachten des Orthopäden ist, daß er schreibt, daß ich aus orthopädischer (!) Sicht dauerhaft keine drei Stunden pro Tag mehr in meinem Beruf arbeiten kann, und daß mein erlernter und zuletzt ausgeübter Beruf eine Gesundheitsgefährdung (steht da wortwörtlich) für mich darstellt.
Andererseits schreibt er, daß ich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt über 6 Stunden pro Tag arbeiten könne. :confused: :Gruebeln:
Er weist aber gleichzeitig daraufhin, daß sich diese Bewertung ausschließlich an rein orthopädischen Gesichtspunkten orientiert und er die vorhandene Schmerzproblematik durchaus erkennt; diese aber mangels Fachkompetenz in seiner Bewertung nicht berücksichtigt.

Zitat:
Gemäß den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlich medizinischen Fachgesellschaften bestehen deutliche Anhaltspunkte für eine anhaltende somatoforme Schmerzstörung (ICO-10 F 45.4), deren mögliche leistungsmindernde Auswirkungen nicht in die Beurteilung unseres Fachgebietes fällt.
Diese - mehrfach wiederholten Anmerkungen des Orthopäden zur Schmerzstörung - hat die DRV dann zwar durchaus registriert, in ihrer Bewertung dann aber schlicht übergangen!
Meine Anwältin argumentiert dann auch folgerichtig, daß der Sachverhalt seitens der DRV nicht hinreichend aufgeklärt wurde und der Bescheid somit rechtswidrig ist.

Peng, das war's!

Daraufhin kam nun letzte Woche von der DRV ein dicker Brief mit der Bitte um zwei Befundberichte von verschiedenen Ärzten bei denen ich derzeit in Behandlung bin (aus dem Bereich Neurologie, Psychologie).
Tolle Wurst! Ich bin zur Zeit bei überhaupt niemandem in Behandlung, weil ich die Faxen mit ahnungslosen Ärzten dicke hab! :schimpfen:
Macht nix, sagt meine Anwältin. Dann solle ich das auch so schreiben (naja, ähnlich) und nicht ausgefüllte Formulare einfach zurückschicken. Weil, diese Befundberichte dienen nur der Vorbereitung für eine weitere Begutachtung durch einen Gutachter von der DRV. Diesmal wirds mit großer Sicherheit zu einem Psychologen mit Nebenfach Neurologie (oder umgekehrt) gehen.

Ich werde mich nun von einer Allgemeinärztin zu einem Neurologen überweisen lassen, damit der in Ruhe feststellen kann, daß es aus seiner Sicht nichts festzustellen gibt.

Ufff..... jetzt glüht mir die Birne! :Ohnmacht:

Wenn ihr Fragen habt -> einfach fragen.

Liebe Grüße

Antonia
PS: achja, die Bemühungen meiner Anwältin kosteten mich jetzt erstmal 600 € . Ist aber OK. Die hat sich da richtig reingekniet und kennt sich mit Fällen wie mir aus. Das merkte ich jetzt schon des öfteren.

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Antonia
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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Antonia » Do 14. Apr 2011, 18:09

Und hier nun die Fortsetzung der Fortsetzung: ich war dieser Tage bei einem von mir "blindlings" (bin neu hier in der Gegend, und kenne keinen einzigen Arzt; bis auf meine neue Hausärztin) ausgewählten Neurologen.... und Leute, was soll ich sagen.... ein neuer Tiefpunkt wurde erreicht!!! Der Typ ist so dermaßen neben der Spur, daß ihm eigentlich sofort die Approbation entzogen gehört!!! :schimpfen:
Witzig ist, daß mir seine Sprechstundenhilfe auch noch indirekt beigepflichtet hat, als ich ihr gegenüber bemerkte, daß der Typ ja wohl ein Chaot sei...
Der Chaot wollte eine zweite Sitzung mit mir machen (mit der eigentlichen neurologischen Untersuchung; an diesem ersten Chaos-Termin wollte er erstmal alle, alle Unterlagen von mir haben) - die nun aber nicht stattfinden wird.

Eine zweiter Neurologe, der mir von dem Taxifahrer - der mich vom Chaoten nach Hause brachte - empfohlen wurde, hat leider erst einen Termin Anfang Juni (sic!).
Die DRV hat die Formulare für den Befund bereits Anfang März an meine Anwältin geschickt! Und ich geh erst drei Monate später zum Doc. Geht gar nicht, denke ich mir.
Und wer weiß, wie der nächste Neuroheini drauf ist. Ich will mir ja schließlich mit diesem neurologischen Befund nicht selbst ins Bein schießen... das tut dann schon noch die DRV.... :grinser:

Ich überlege nun, der DRV überhaupt keinen Befund einzureichen, sondern zu argumentieren, daß ich nach meinem Umzug keinen Neurologen habe bei dem ich in Behandlung bin. Zumal mir schon ein Neurologe vor 1,5 Jahren bescheinigt hat, daß er nichts finden kann. Aber dieser Befund ist halt für die DRV zu alt, und sie will einen aktuelleren.....

Was soll ich tun? Zuwarten bis Juni und dann zum Neuro, oder gar nicht zum Neuro, und dann gehts gleich ohne weiter ("hallo liebe DRV, leider leider habe ich keinen Befund für euch").... :confused:
Bin etwas am Grübeln zur Zeit.... :confused: :Gruebeln:

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von angel » Do 14. Apr 2011, 19:38

Hallo Antonia,
ich würde der DRV mitteilen, dass Du aktuell noch keinen Neuro gefunden hast, da Du umgezogen bist.
Habe ich damals auch so gemacht, als sie einen Orthobefund wollten, den ich ihnen aber wegen
meines miesen Orthos nicht liefern wollte.....Mußte dann auch so gehen.....und ging auch so.
Liebe Grüße... AngelBild

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 14. Apr 2011, 23:18

Liebe Antonia, :smile:
Was soll ich tun? Zuwarten bis Juni und dann zum Neuro, oder gar nicht zum Neuro, und dann gehts gleich ohne weiter ("hallo liebe DRV, leider leider habe ich keinen Befund für euch")....
So würde ich das auch sehen, welchen Wert hat denn ein Bericht von einem Arzt, der dich dann auch zum ersten Mal sieht, kommt ja einem DRV-GA so ziemlich nahe, oder... :Gruebeln:

Deine neuen Ärzte müssen dich doch auch erst mal richtig kennenlernen, sonst hat das doch alles auch keinen besonderen Wert was die schreiben, die Berichte von den "alten" Ärzten vorher, die kannst du da auch gleich direkt an die DRV geben, wenn die Neuen da auch nur draus abschreiben sollen :Verwirrt: :Hilfe:

Alles nicht so einfach, aber normal wenn man in eine völlig andere Gegend umgezogen ist, da MUSS sich die DRV was einfallen lassen, ich bin sicher denen fällt was ein, ob dir DAS dann gefallen wird ist eine ganz andere Frage.

Davon abgesehen ist das Theater mit den Befunden von den behandelnden Ärzten wohl auch hauptsächlich "zum Zeit schinden" gedacht, bei mir wurde daraufhin auch der Widerspruch abgelehnt, ich habe die Berichte auch gelesen und KANN das NICHT nachvollziehen.

Allerdings ist der vorgegebene Fragenkatalog für diese Arztberichte so DRV-lastig formuliert, dass die da auch wieder aus ALLEM das herauslesen können, was sie gerne lesen wollen und DAS MUSS NICHT unbedingt mit dem übereinstimmen, was die Ärzte wirklich gemeint haben... :Ohnmacht:

Man kann wirklich machen was man will, die DRV dreht sich alles IMMER so wie sie es gebrauchen kann.

Mein Psycho-DOC hat inzwischen vom Sozialgericht die Aufforderung bekommen sich zu meinem Fall zu äußern, bin mal gespannt wieviel Wert das Gericht dann auf seine Meinung legt, ICH WEISS GENAU, dass ER DAFÜR ist, dass ich endlich die EM-Rente bekomme :ic_up:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Antonia » Fr 15. Apr 2011, 11:40

Danke liebe Angel, und liebe Omi für Eure Antworten.
Ihr habt mich bestätigt in meiner Auffassung.
OK. Dann mach ich das jetzt so.
Ich komme auch nach x Nächten drüber schlafen auf keine andere Möglichkeit, als es mit nem Neuro bleiben zu lassen.

Werde das nun meiner Anwältin mitteilen. Die sieht auch keine Gefahren, wenn ich die Formulare nicht ausgefüllt an die DRV zurückschicke (hat sie mir vorab mal geschrieben).

Dank Euch nochmal :Bussi:

Antonia

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Antonia » Mo 23. Mai 2011, 07:30

Nachdem ich also die Formulare der DRV leer zurückgeschickt hatte, kam nun ein Schreiben, daß ich einwilligen soll, daß sich die DRV den Entlassungsbericht der Reha-Klinik holen darf.
Ich dachte, die hätten den längst.... :Gruebeln:
Habe eingewilligt.
Weshalb die jetzt diesen 3 Jahre alten Bericht anfordern, ist mir etwas schleierhaft... ich bin damals AU aus der Reha entlassen worden.

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Antonia » Do 9. Jun 2011, 08:11

Nun habe ich die "Einladung" zu einem Besuch bei einem Neurologen/Psychiater bekommen.
Der Arzt stellt in seiner Vorladung 8 Fragen (vor allem hinsichtlich Vorerkrankungen und beruflichem Werdegang), die ich bis zum Termin Ende Juni beantworten soll.

Das wäre jetzt meine 2. Be"gut"achtung durch einen Arzt der DRV.

Ich werde euch wissen lassen, wie's ausgegangen ist.

Liebe Grüße an alle MitpatientInnen hier im Forum
:smile:
Antonia

PS: lese gerade auf der Homepage dieses Gutachters:
Wir arbeiten mit modernsten Methoden der Diagnostik.
Unsere Therapieverfahren sind abgestimmt mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen.
Und natürlich: Das Wohl unserer Patienten ist unsere höchste Prämisse.
Na denn.... auf mein Wohl! :icon_e_wink:

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Vrori » Do 9. Jun 2011, 08:36

Hallo Antonia,

....hihi, du bist ja kein Patient, du bist "ein zu begutachtender Rentenbegehrer"....also nix mit "das Wohl unserer Patienten ist unsere höchste Premisse"...

ich drück dir trotzdem die Daumen, dass die Begutachtung human abläuft und vor allen dingen gerecht...

LG
Vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von angel » Do 9. Jun 2011, 08:45

Hallo Antonia,
das hört sich gut an, hoffentlich läuft das auch in Deinem Falle so...
ich drück die Daumen!
Lass uns wissen, wie es war....alles Gute!
Liebe Grüße... AngelBild

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Re: Fortsetzung Antonia ./. DRV

Ungelesener Beitrag von Antonia » Mi 22. Jun 2011, 11:02

ich schreib mal hier die Begutachtung rein; iss ja schließlich mein Fred....

Alles in allem verlief es positiv, weil der GA - im Gegensatz zu meinem letzten - wirklich mal ein Gut-Achter im Wortsinne war/ist.
Er war höflich, korrekt, freundlich und (die meiste Zeit) neutral.
Als ich in die Praxis kam, sah ich schon am Schwarzen Brett so nen Flyer über das BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) hängen! Das machte mir den Kerl schon mal vorab sympatisch :jaa:

Das ganze dauerte 2 Stunden und war in der Hauptsache ein Interview über meinen beruflichen Werdegang, sowie Erkrankungen (akute sowie die in der Vergangenheit).
Am interessantesten fand ich die Bemerkung (mit leicht genervtem Blick) : "was soll denn ihre Leistungsfähigkeit noch sein, wenn sie noch nicht mal mehr an einem Schreibtisch sitzen können? Was leichteres gibt es doch gar nicht. Will die DRV sie als Pförtnerin einsetzen?". :groehl:
Scheinbar kennt er das Spiel schon. Für viele endet das allerdings überhaupt nicht lustig!!!
Auch aus diversen anderen Bemerkungen des GA konnte ich entnehmen, daß er für meine Situation bzw. meinen Kampf um meine volle Rente absolut Verständnis hat.

Nach dem Interview waren EEG und die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit angesagt.
Es folgte noch eine körperliche Untersuchung des Doc (das übliche was auch Orthopäden so machen; auf Fersen/Zehenspitzen gehen, Reflextest etc etc.)
Zum guten Schluß durfte ich noch eine Urinprobe abgeben. Damit sollen wohl die Medikamente nachgewiesen werden, die ich einnehme.

Nun ist es wie nach der Schularbeit: man hat zwar ein gutes Gefühl, aber letztendlich weiß man nicht, was bei der Sache herauskommt.
Zumindest war der Anfang schon mal gut... ich werde ja sehen, was die DRV aus meinem Date mit dem Doc macht.

Ich wünsche allen hier im Forum einen solchen Gutachter!!!!

Liebe Grüße + Daumendrückerei speziell für die Stadtfplanze, die ja heute ihren Termin hat
:smile:
Antonia

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