Fibromyalgie

Mit denen es nicht mehr möglich ist vollschichtig bzw. überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
EiskaltesHändchen

Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von EiskaltesHändchen » So 28. Feb 2010, 14:22

Hallo Akki, halle Vrori!

Also der Artikel ist in der letzten Ausgabe, 1/10, zu finden.

Titel dessen ist:
Schwaches Argument im Sozialrecht?
Fibromyalgie gehört zu den "modernen Leiden" und ist in der Medizin schwer zu fassen. Auch im Schwerbehinderten -und Rentenrecht gibt es Tücken. Leistungsanträge sollten deshalb gut vorbereitet sein. Quelle: Zeitschrift "mobil, Rheumaliga"
Für meinen Geschmack wird heutzutage die Diagnose der Fibromyalgie viel zu schnell gestellt. Gerade wenn Ärzte nicht weiter wissen, ist das eine beliebte Verlegenheitsdiagnose. Ich kenne so einige, die auf die Fibroschiene geschoben wurden und am Ende hatten sie eine andere Erkrankung. In der Zwischenzeit geht natürlich wertvolle Behandlungszeit verloren.
Bei mir hat es ca. 10 Jahre bis zur Diagnose (Kollagenose) gedauert. Alle Symptome, die ich habe, könnte man gut in die Sparte Fibromyalgie packen.

Colana
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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von Colana » So 28. Feb 2010, 15:45

Hallo allerseits,

die Fibromyalgie ist eine sog Ausschluss-Diagnose mit ca 144 versch Symptomen. Dahinein passt alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Vorher sind diverse Erkrankungen auf neurolog., rheumatolog./immunolog. und muskeltechn. Gebieten auszuschließen. Im Bereich des Rheumas alleine schon gibt es über 400 versch Erkrankungsformen.

Es sollte folgendes ausgeschlossen sein:

- Borreliose
- Schilddrüse - hier sind alle Antikörper zu untersuchen, dazu gehören nicht nur TSH, fT3 und fT4, sondern auch TPO AK (=MAK) und TG AK (= TAK)
- Polyneuropathie
- Vit-B12-Mangel
- Eisen- und Magnesiummangel
- Chlamydien, Strepptokokken, Yersenien
- div Muskelerkrankungen wie Polymyositis/Dermato-, Polymyalgia rheumatica, Mysthenia gravis
- Kollagenosen
- Polyathralgie
- Multiple Skerose
- Chronic-fatigue-Syndrom
- Eosinophilie-Myalgie -Syndrom
- Osteoporose
- rheumatoide Arthritis
usw.

Erst wenn auch die selteneren Formen abgescheckt worden sind, kann der Arzt tatsächlich von einer echte Fibromyalgie (Diagnoseschlüssel seit 2007: M79.70) sprechen. Eine optimale Therapie sollte multimodale sein:

- medikamentöse (hier helfen meist nur leicht dosierte Psychopharmaka und Muskelrelaxantien)
- physiotherapeutische (Kälte- o Wärmetherapie, Krankengymnastik oder Wassergymnastik in 32° warmen Wasser, Massagen oder Lymphdrainagen)
- psychologische (wg der Schmerzbewältigung)

Dazu kommt halt noch, was ihr persönlich für Euch dann tun könnt.

Hoffentlich habt ihr so ein wenig Einblick bekommen, was die Fibro nicht ist...
Liebe Grüße
Colana

P. S.
Ab und zu kann der Arzt sogar das im Blut bzw. im Liquor nachweisen... Die Amerikaner sind auf diesem Gebiet wesentlich weiter als wir - leider...
****************************************
Liebe Grüße Colana
Das Leben meistert man lächelnd, oder überhaupt nicht.
(Aus China)
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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von Akki » So 28. Feb 2010, 19:02

Hallo Colana,

das weiß ICH mittlerweile auch schon alles.

Aber weißt Du,um all diese Dinge "ab zu arbeiten",müssen viele Betroffene aber auch erstmal die richtigen Ärzte finden,die sich mit dem Thema auch auseinander setzen wollen.

Die Fibromyalgie hat zur Zeit eben noch einen "schlechten Ruf"und ich habe mich um die Diagnose auch nicht gerade gerissen,aber wenn Du es wirklich immer und immer wieder von verschiedenen Ärzten hörst,was soll ein Patient denn dagegen tun?
Denn gerade weil die Fibro diesen Ruf hat,ist man/Frau auch ganz schnell abgestempelt,Was die Fibromyalgie angeht,habe ich z.B.auch schon an Schulungen usw.teilgenommen.Ich habe mich 2Jahre lang mit der "Istsituation"auseinander setzen müssen....was aber nicht heißt,dass ich mich damit abgefunden habe,wie Du ja weißt.
Und genau aus dem Grund habe ich hier das Thema auch eröffnet,weil ich genau weiß,wie schwer wir es mit der Fibrodiagnose bei der DRV oder sonstigen Leistungsträgern haben werden.
Und genau deshalb muß hier Öffentlich darüber diskutiert werden.
Mach Dein Licht an...und...weiter gehts...

Liebe Grüße,
die Akki

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von elke123 » So 28. Feb 2010, 19:42

Hallo,

also mir kam so ein gedanke, :grinser:
was ist wenn ihr das nicht sooooo eng seht mit der diagnose Fibromyalgie
denn, wenn diese psychosomatische ursache hat, dann ist es ja nicht schwer die rente zu bekommen. :applaus:
ihr müsst euch nur schwerpunkt psychologe und eine vernünftige schmerztherapie behandeln lassen und das schadet euch nicht.
denn alle erkrankungen, jeder schmerz auf dauer zieht eine seelische belastung mit sich und diese wird bei unseren behörden, egal ob rentenstelle oder versorgungsamt sehr hoch gewertet. auch beschäftigen die arbeitgeber diese menschen nicht gerne, da sie sehr instabil sind.
ich habe mal in mein umfeld geschaut und mir ist aufgefallen, dass ich sogar min. 2 personen kenne, die aus diesem grund schon sehr sehr jung in eu-rente gingen.

oder habe ich da ein denkfehler?

aber unter uns ich würde für mich selbst nie und nimmer diese diagnose hinnehmen.
sucht euch einen neuen internistischen rheumaarzt und lasst euch ganz jungfreulich untersuchen, last eure befunde zu hause und behaltet die diagnose für euch,
denn die sollen sich die arbeit machen und diagnose stellen. vorsagen gilt nicht.
gibt bitte nicht auf.

lg. elke

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von Vrori » So 28. Feb 2010, 20:00

Hallo,

wie Akki schon geschrieben hat: zuerst müssen wir mal einen Arzt finden, der bereit ist mit uns diese gesamte Diagnostik durchzuführen - die haben da keine Lust drauf und zum zweiten meinen sie immer, sie würden dafür nicht genug Geld bekommen.
Ich habe mich einmal auf das Abenteuer internistischer Rheumatologe eingelassen, ich hab gedacht, da bin ich richtig aufgehoben... was macht der Clown?
richtig! nichts!...er diagnostizierte eine Fehlhaltung, außerdem hat er mir Einlagen verschrieben, mit linksseitiger Absatzerhöhung.....der Gipfel ist, das der noch nicht einmal rechts von links unterscheiden konnte - das linke Bein ist eh 0,2 cm länger.....da packt der noch ne Absatzerhöhung drunter....wutschnaub..
und er wollte mich digital vermessen und dann könne er sagen, was noch gemacht wird.....nach der digitalen Vermessung mußte ich 100 Euro bezahlen und außer diesen Einlagen wurde nichts, rein gar nichts gemacht, nicht mal ein Blutbild oder sonstwas profanes....
ich habs langsam leid..
grad heute geht es mir wieder so schlecht - ich könnt das weinen anfangen... es ist so ungerecht... man selber versucht alles, wenn ich doch selber Blut abnehmen könnte, das labor dafür machen, ich glaub ich hätt schon die Diagnose und bräuchte keine Schmerzen mehr auszuhalten...
Und das gemeine ist, das man auf die Psychoschiene geschoben wird und andere Leute dann noch denken, das ist doch toll, da gibts dann wenigstens Rente...aber durch die Rente werden die Schmerzen doch nicht weniger....elke!! kannst gerne meine Schmerzen haben, dann gehe ich gerne wieder arbeiten -ich hab meine Arbeitsstelle nämlich noch und ich sehe jeden Tag, was die Vertretung macht bzw. nicht macht...
Gruß
Vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von Akki » Mo 1. Mär 2010, 07:38

Hallo zusammen,

habt Ihr Euch schon mal die Leitlinien zur Begutachtung chronischer Schmerzen aus psychosomatischer Sicht durchgelesen?

Sorry,aber es kann nicht NUR die Psyche Begutachtet werden,sondern die chronischen Schmerzen auch.

Als Simulant wird ja wohl niemand gerne hingestellt.
Egal,um welche Schmerzen es handelt und egal woher Sie kommen.

Mir persönlich ist es eigentlich egal,wie die Schmerzen heißen!

Mein Hausarzt hat mir vor ein paar Wochen mal gesagt,dass er mir fast schon ein entzündliches Rheuma wünschen möchte,damit er oder die anderen Ärzte mir effektiver helfen können.

Und übrigens:
Ich war bereits bei ZWEI Rheumatologen,die eigentlich einen ganz guten Ruf haben.

Ich bin in schmerztherapeutischer Behandlung und zwar bei einem auch sehr bekannten Arzt.
Die Schmerztherapeuten nehmen den Begriff Fibromyalgie auch nicht so gerne,sondern es wird dann umgewandelt in anhaltende Somatisierungsstörung.

Und:
Es nutzt nichts,wenn die Betroffenen Ihre Befunde zu Hause lassen....steht doch alles sowieso auf der jeweiligen Überweisung drauf.
Und:
von manchen Fibros würdet Ihr aber was zu hören bekommen,wenn Ihr denen mit Psychosomatik kommen würdet.

Es ist und bleibt ein heikles Thema.
Mach Dein Licht an...und...weiter gehts...

Liebe Grüße,
die Akki

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von Akki » Mo 1. Mär 2010, 09:54

Hallo nochmal,

das sind die Leitlinien zur Diagnosestellung der Fibromyalgie

http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/041-004p.htm

auch unterstützt von der Rheuma-Liga.
Mach Dein Licht an...und...weiter gehts...

Liebe Grüße,
die Akki

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von luna » Mo 1. Mär 2010, 11:37

Hallo elke,

leider ist das nicht so einfach, wegen der "Psyche" die Rente zu bekommen - da muss ich dir leider widersprechen.
Bei den meisten, die Fibro haben leidet irgendwann auch die Psyche - das bleibt gar nicht aus, denn wenn man jeden Tag und jede Nacht nur Schmerzen hat, ist es nicht verwunderlich, wenn man den Spaß am Leben verliert.

@all:
Ich selber habe Depressionen mit generalisierten Angstzuständen - und das war schon vor der Fibro da - ob das aber damit zusammehängt, weiß im Endeffekt keiner und deswegen "dürfte" das auch keiner, also Arzt, so einfach behaupten - denn WIR Fibrokranken sollen uns damit abfinden, dass man uns nicht ernst nimmt, aber im gleichen Atemzug sollen wir uns fügen, wenn sie behaupten Fibro gibt es nicht oder ist nur psychisch - obwohl sie das genauso wenig beweisen können, wie WIR unsre Schmerzen.
Dann sollen sie doch endlich mal was vorlegen, dass genaus das wissenschaftlich belegt - können sie aber nicht, weil keiner weiß, woher diese Schmerzen kommen.
Kein Mensch hat etwas gegen psychisch kranke Menschen (bin ja auch einer davon), aber wenn man einfach nur, weil man keine Antwort für die Symtome der Patienten hat, gesagt bekommt, dass man einen an der Klatsche hat (und dieser Ausdruck wird nicht selten verwendet), dann ist das einfach eine Frechheit.

Teilweise wird man regelrecht ausgelacht von Ärzten, wenn man ihnen sagt, dass man die Diagnose Fibro hat - was soll denn das? Mit welchen Recht darf ein Arzt sich sowas erlauben?
Und WIR - WIR sollten, wenn möglich, uns das alles auch noch gefallen lassen.

Auch wenn man versucht mit Ärzten zu sprechen und sie um Hilfe bittet, indem man ihnen vorschlägt, doch bitte diese und jene Werte einmal zu untersuchen(sprich, die Werte, die eben wichtig sind und keine "nur-zum-Spaß-Werte"), dann stellt man spätestens bei der BB-Besprechung fest, dass man wieder gegen eine Wand geredet hat, weil alles möglich nachgeschaut worden ist - nur nicht diese einen, wichtigen Werte.

Was beschweren die sich eigentl, dass sie zu wenig Budget haben? Wenn sie die unnützen Werte und Untersuchungen einmal weglassen würden, dann könnten sie sich endlich mal auf das Wesentliche konzentrieren und hätten auch weniger Ausgaben.
Was bleibt einem dann übrig - richtig, auf zum nächsten Dok - und das Experiment geht von vorne los.

So, und spätestens dann, wenn einen nicht schon die Schmerzen vorher niedergestreckt haben, kriegt man es aber sowas mit der Psyche, das kann man sich gar nicht vorstellen. :depri: :Ohnmacht:

Heute ist alles und jedes psychisch - wie soll man da noch leichter die Rente kriegen? Da hat man genauso wenig Chancen, wie mit fast allem. Wenn nicht mal mehr Menschen, die kaum noch geradeaus laufen können, oder sie der Krebs schon fast zerfressen hat, eine Rente bekommen - was sollen dann WIR gestörten, eingebildeten Fibrokranken dann erwarten?
Nein, nein....solange man noch beide Beine, beide Arme und Hände, sowie den Kopf auf dem Hals haben, solange werden die uns quälen und schikanieren, bis zum geht nicht mehr.

Ich denke mal, dass Vrori und Akki genau wissen, wie ich das meine. :icon_e_wink:

Is doch ka..e :kack: !!!!

:winke:
LG luna Bild

"Geh du vor" sagte die Seele zum Körper, "auf mich hört er nicht, vielleicht hört er auf dich."
"Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben," sagte der Körper zur Seele.


(Ulrich Schaffer)

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von elke123 » Mo 1. Mär 2010, 15:23

@ luna ich versteh, was du meinst, ich habe eben definitation und ursachen von dem link gelesen, dort steht:
chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, d.h. im Rücken (Nacken, Brustkorb, Kreuz) sowie in den Armen und Beinen sowie chronische Müdigkeit und Schlafstörungen.

kannst du den schmerz greifen,
wenn du gefragt wirst, wo der schmerz ist? kannst du mit dem finger darauf zeigen.
ist das ein schmmerz von oder an einer stelle?

und es gibt doch noch mehr nur schmerzsymtome, z.b. morbus sudek,
fehlgeleitete informationen des körper und die sind anerkannt,
mein männche hat dies und hat befristete eu-rente.



es ist doch auch so, hat man den schmerz über monate, ist dieser doch chronisch

das ist schon eine materie für sich, die man schwer versteht.

ich wünsche euch noch einen schmerzfreien tag

lg. elke

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Re: Fibromyalgie

Ungelesener Beitrag von Akki » Mo 1. Mär 2010, 15:47

Hallo zusammen,
elke123 hat geschrieben:und es gibt doch noch mehr nur schmerzsymtome, z.b. morbus sudek, fehlgeleitete informationen des körper und die sind anerkannt, mein männche hat dies und hat befristete eu-rente.
genau....
und das sind dann wieder ganz andere chronische Schmerzen und gehören,soviel ich weiß.in den neurologischen Bereich.

Ich habe heute übrigens die "Mobil"von der Rheuma-Liga zugeschickt bekommen.Habe jetzt den Artikel einlesen können,den Ihr oben angegeben hattet.
Mach Dein Licht an...und...weiter gehts...

Liebe Grüße,
die Akki

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