Borreliose ...das böse B-Wort....

Mit denen es nicht mehr möglich ist vollschichtig bzw. überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Distel
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Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von Distel » So 24. Apr 2011, 20:33

Hallo ihr Lieben,

warum findet man Borreliose eher unter Fibro, Depri, CTS und nicht als eigenes Thema ? :confused:

hier ein paar meiner lieblings-links:

http://praxis-berghoff.de/literaturuebersicht.html
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Startseite
http://forum.bfbd.de/index.php

Bei entsprechender Behandlung ist oft eine Besserung und eine akzeptable Lebensqualität möglich.
Bei Fehldiagnose oder Untertherapie mit Chronifizierung profitiert die Pharma-Industrie: Schmerzmittel, Antidepressiva,....
Nein, ich will niemandem etwas einreden. Nur: nach langer Odyssee ohne Diagnose einfach mal dran denken...und ggf. Therapieversuch wagen. :pfeif:

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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von Amethyst » So 24. Apr 2011, 21:09

Hallo Distel!
Borreliose ...das böse B-Wort....
Ich kenne es leider aus eigener bitterer Erfahrung... :traurig:
warum findet man Borreliose eher unter Fibro, Depri, CTS und nicht als eigenes Thema ?
Meinst Du hier im Forum? Weil das hier kein speziell auf Borreliose ausgerichtetes Forum ist. Es gibt zwar einige User mit der Diagnose Borreliose, aber nicht so viele.

Die von Dir genannten Diagnosen sind ja häufige Fehl- und Verlegenheitsdiagnosen. Im neuen Heft "Borreliose Wissen aktuell" vom BFBD geht es um diese Thematik.

Letztlich war der Verdacht meiner früheren HÄ auf Fibro der springende Punkt, der mir zur -Borreliose-Diagnose verhalf, weil mir ein ebenfalls betroffener User aus dem Rehakids-Forum zu einem Borreliosetest riet. Mit einem Mal passte alles zusammen, zu spät.
Bei Fehldiagnose oder Untertherapie mit Chronifizierung profitiert die Pharma-Industrie: Schmerzmittel, Antidepressiva,....
Genau so ist es, das bringt der Pharmaindustrie viel mehr Geld als eine ausreichende Behandlung mit Antibiotika. Was es für die Betroffenen bedeutet, interessiert keinen.... :traurig:

Nachdenkliche Grüße

Annette (wegen einer zu spät erkannten und dann unzureichend behandelten Borreliose frühverrentet und schwerbehindert... :traurig: )

PS: Ich lese öfter mal hier http://www.lymenet.de/
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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von Distel » Mo 25. Apr 2011, 17:53

naja, falls sich weitere nach Zeckenstich chronisch Erkrankte hier verirren, ein paar Infos...aus eigener Betroffenheit.

Ich bin froh, daß es dieses Forum gibt! Die Hinweise (besonders zu Begutachtung und AfA) haben mir bislang schon viel geholfen.
Und es tut gut, zu merken, daß man nicht allein ist. Und daß man Gutachtern und Ämtern nicht hilflos gegenüber steht.

Bei vielen Gesunden verschwindet man leider bald von der Bildfläche, sobald man chronisch krank ist.

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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von Colana » Fr 13. Mai 2011, 17:37

Versuch einer Antwort

Hallo Distel,

es ist doch ganz einfach:

die Fibromyalgie hat ca. 144 versch Symptome - da passt alles rein, was woanders nicht passt. Und da helfen leider auch keine
überarbeiteten Leitlinien, denn so lange es in den Köpfen der Ärzte drin ist, so lange werden sie auch nicht großartig weitersuchen,
es sei denn, sie werden durch den Patienten dazu gebracht.

Die Borreliose ist zum größten Teil sehr schwer zu diagnostizieren und wir haben hier in Deutschland
zu wenig Ärzte, die sich wirklich damit auskennen.
Daher werden die meisten Betroffenen erst ein Mal auf die Fibromylagie-Schiene gesteckt.

Viele von ihnen sind betroffen und akzeptieren diese Diagnose,
anstatt auf ihr Bauchgefühl zu hören und anfangen zu fragen und zu suchen.

Manchmal hilft es, demjenigen auf die Sprünge zu helfen und dementsprechende Infos
zu geben.
****************************************
Liebe Grüße Colana
Das Leben meistert man lächelnd, oder überhaupt nicht.
(Aus China)
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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Mo 16. Mai 2011, 16:36

Jetzt habe ich mal eine Frage, finde auf die Schnelle keine Antwort beim googlen.

Ich war Freitagabend im Wald, am Samstagabend hat mein Mann eine Zecke mit Zeckenkarte, weils am Knie juckte, bei mir entfernt.
Die Zecke war noch klein und lebte noch, wei man unter der lupe sah.
Da kann doch nichts passieren?
Ich habe glesen, nur wenn es sich entzündet.
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Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Mo 16. Mai 2011, 17:25

Hallo Stadtpflanze!
stadtpflanze hat geschrieben:Ich war Freitagabend im Wald, am Samstagabend hat mein Mann eine Zecke mit Zeckenkarte, weils am Knie juckte, bei mir entfernt.
Die Zecke war noch klein und lebte noch, wie man unter der lupe sah.
Da kann doch nichts passieren?
Ich habe lesen, nur wenn es sich entzündet.
Da unterliegst Du leider einem üblichen Irrtum. Gerade die kleinen Nymphen sind diejenigen die die meisten Infektionen verursachen, und zwar in ca. 80% der Fälle. Man bemerkt sie oft gar nicht, weil sie so klein sind. Dass die Zecke noch lebt, ist auch kein Ausschlusskriterium für eine mögliche Übertragung von Krankheitserregern (eine Nymphe wird noch erwachsen und dafür muss sie noch leben) und eine kurze Saugdauer auch nicht. Ich habe 2008 meine Kindergartenkinder bei der Waldübernachtung besucht (große Wiese im Stadtwald). Wir haben dann eine Nachtwanderung quer durch den Wald gemacht und ich habe mich sofort, als ich nach Hause kam, nach Zecken abgesucht und habe keine gefunden. fünf Tage Später hatte ich eine Wanderröte am rechten Bein... Und ich war gerade mal 4 Stunden dort.

Die Wanderröte tritt nur in ca. 50% der Fälle auf, d.h., wenn man keine bekommt, schließt das eine Erkrankung keinesfalls aus. Mein Borreliosespezialist und auch mein Mann und ich, wir sind uns sicher, dass ich vor meiner Erkrankung 2006 schon vorher eine oder mehrere Infektionen hatte, die nicht erkannt wurden, weil die Wanderröte fehlte, aber ich hatte ansonsten viele typische Symptome und schob das damals selber der Psyche zu, weil mein Sohn ja 2005 in die Jugendhilfeeinrichtung kam, Das das schon damals auf Borreliose passte wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge wurde mir erst erst nach der Diagnose klar.

Aber trotzdem musst Du nicht in Panik verfallen, rechtzeitig erkannt und richtig behandelt ist eine Borreliose normalerweise kein Problem. Aber das Problem liegt halt in der Früherkennung und ausreichend hoch dosierten und lang genug durchgeführten Behandlung. Die üblichen 3 Wochen 200 mg Doxycyclin reichen nicht, sieht man ja u.a. bei mir.

Beobachte bitte die Einstichstelle und ob Du in den nächsten Wochen grippeähnliche Symptome bekommst.
Falls du die Zecke noch haben solltest, kann man eine Zecken-PCR machen lassen,d .h. die Zecke untersuchen, ob sie Borrelienträger ist. Meine Schwester hat das machen lassen (bei ihr war es auch eine winzig kleine Nymphe) und die Zecke war infiziert.

Borreliose ist eine Multisystemerkrankung. Die möglichen Symptome passen auch auf viele andere Krankheiten, deswegen ist die Diagnostik so schwer, wenn man keine klare Wanderröte vorweisen kann.

Du kannst mal hier in den Links lesen:
viewtopic.php?p=20350#p20350

Liebe Grüße

Annette
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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Di 17. Mai 2011, 17:34

Ganz lieben Dank Annette,

ich denke, dass es mich nicht erwischt hat. Es ist noch etwas dick und rot, juckt heftig, aber "wenns juckt dann heilts" .

Ich hatte vor Jahren mal eine tote Zecke im Uhrenarband, und ich hatte die Angewohnheit die Uhr immer anzulassen (dann konnte ich sie auch nicht vergessen).

So jetzt lese ich noch mal deinen Link, denn das wird nichtdie letzte Zecke sein, die mich erwischt hat.

Einen schönen Abend wünsche ich dir
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Re: Borreliose ...das böse B-Wort....

Ungelesener Beitrag von Distel » Mi 25. Mai 2011, 20:12

Hallo Stadtpflanze, habe Deine Frage erst jetzt gesehen.

Bei mir hat der Stich auch nur gejuckt...aber dann kam eine Darmgrippe, dann seltsame Schmerzen, dann das dicke Ende.
(200mg Doxy 3 Wochen waren bei mir zu wenig!)

also unbedingt dran denken, wenn Beschwerden auftreten! Das kann sich auch wie eine kleine Grippe anfühlen oder es treten Gelenkbeschwerden auf.
Dann muß man lange genug (!!!!) behandeln - und in keinem Fall dei Antikörperbildung abwarten, das kann nämlich sehr lange dauern oder ausbleiben.

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