Die Körperhygiene war das, was ich selbst in schwersten Depressionen immer noch geschafft habe, ich wollte meine Selbstachtung nicht ganz verlieren. Auch wenn sonst gar nichts mehr ging, tgl. Duschen und Zähneputzen und saubere Kleidung anziehen habe ich mit enormer Kraftanstrengung noch irgendwie hinbekommen. Die Psychotherapeutin in der hiesigen Aktupsychiatrie sagte damals zu mir, ich sei immer top gepflegt und wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie niemals denken, dass ich so schwer depressiv bin. Tja, im Aufrechterhalten meiner Fassade war ich schon immer gut... Gesund war das aber irgendwann nicht mehr.
@ Mäuschen:
Es kommt immer alles auf einmal...


@ aggi:
Das gleiche Problem hatte ich auch, habe es zu Teil auch jetzt noch. Aus der Psychoschublade kommt man niemals wieder raus, wenn man einmal drin ist. Ich bin psychisch nach wie vor nicht gesund, werde es auch nie mehr werden, aber man kann nicht alles darauf schieben, man kam ja schließlich "Läuse und Flöhe gleichzeitig" haben und die meisten meiner jetzigen körperlichen, neurologischen und kognitiven Problem hatte ich bei früheren depressiven Episoden nie, erst seit der Borrelioseinfektion.Aber trotzdem werden meine Schmerzen, die Probleme bei der Blasenentleerung und das Taubheitsgefühl im Intimbereich vom Neurochirurgen als psychisch abgetan - weil ich ja mal depressiv war
Ich weiß nicht mehr, ob ich das Dich schon mal gefragt habe


Eine der ersten Fragen, die mein Borreliose-Doc mir beim Anamnesetermin gestellt hat, war, ob ich Blasenprobleme hätte. Die musste ich bejahen. Auch die anderen Sachen, die Du beschreibst, könnten passen. Das Chaos auf dem Schreibtisch, Kribbeln, Taubheitsgefühle in irgendwelchen Körperteilen... Es ist auch typisch, dass diverse technische und Labor-Untersuchungen ergebnislos sind, man findet nichts objektiv nachweisbares beim Patienten.
Liebe Grüße
Annette