ist schon richtig, dass der eigentliche Wirkstoff erhalten bleibt, nur können die tatsächlichen Dosierungen nach oben und unten erheblich abweichen, was bei den Originalen allgemein nicht der Fall ist ... bei einem Generikum weiß man das aber vorher nicht, ob da nun 25 % mehr Wirkstoff in einer Pille gelandet sind oder 20 % weniger ... denn beides entspricht ja noch "der vorgegebenen Norm" ... das wußte ich übrigens so klar bisher auch nicht ... aber wozu muß der Patient über solche Abweichungen informiert werden ... Hauptsache der schluckt das Zeug ...Auch ich habe Probleme mit Generika. Da wird schnell mal aus Fucidine mal Fucidan, usw. Der eigentliche Wirkstoff bleibt ja erhalten, aber das Beiwerk ist von Industrie zu Industrie verschieden.
Damit entfalten sich Medikamente teilweise völlig unterschiedlich.
Wie ich oben schon zu Marcumar beschrieben habe (und Aggi zu ihren Anti-Epileptka), ist das nicht immer "harmlos und unerheblich", eine Pille hat üblicherweise 3 mg Wirkstoff, man kann das Original recht gut in Viertel teilen = pro Viertel 0,75 mg Wirkstoff = 25 % ...
Nun sind das keine "Lutschbonbons" wo es nicht weiter schlimm ist, wenn man mal einen MEHR davon lutscht, die haben eine Langzeitwirkung auf den Gerinnungswert der nicht "von schlechten Eltern ist", leider lebensnotwendig u.A. für Träger von Herzklappenprothesen.
Um Thrombosen an der künstlichen Klappe möglichst zu vermeiden MUSS die Blutgerinnung lebenslang verlängert werden, in meinem Falle um das 2,5 - 3,5 fache der normalen Gerinnungzeit, dafür benötige ich vom Original-Präparat (im Schnitt, weil das von vielen zusätzlichen Lebensfaktoren und auch der Ernährung abhängt) täglich eine 3/4 Tablette = 2,25 mg, damit der gewünschte Gerinnungswert relativ stabil bestehen bleibt ...
Bei Abweichungen des Meß-Wertes nach oben oder unten reicht zur Regulierung meist (genau) eine Viertel Pille (mehr oder weniger), also die bewußten 25 % /0,75 mg, um das wieder ins "Lot zu bringen" ... da muss und will ich mich auf die genaue Wirkstoffmenge verlassen können ...
Letztens habe ich da auch mal was Anderes probiert (weil ich zu Original-Marcumar inzwischen zuzahlen muss, trotz Befreiungsausweis ) und meine Werte schossen ohne sonst ersichtlichen Grund (bei der gleichen Dosierung) in die Höhe, lagen plötzlich bei 4,0 und darüber was man nicht wirklich am Befinden merkt, aber (z.B.) zu "spontanen" Gehirnblutungen führen kann ...
Zum Glück habe ich ein Gerät (ähnlich einem Blutzuckermeßgerät) mit dem ich meine Gerinnungswerte regelmäßig (mindestens 1 Mal die Woche !!!) selber überprüfen kann, Marcumar (oder die diversen Generika dazu) wird aber auch oft Älteren Herz-/Kreislaufkranken und besonders zur Schlaganfall-Vorbeugung gegeben ... deren Gerinnungs-Kontrollen erfolgen nur alle 3 - 4 Wochen mal durch Blutabnahme beim Arzt und der legt dann die (aus seiner Sicht) notwendige Dosis für die nächsten 3 - 4 Wochen fest ...
Der Patient weiß es oft gar nicht, wenn sein Wert (zwischendurch) in bedrohlichen Regionen ist (mein Schwiegervater bekommt öfter mal Nasenbluten, dann wird die tägliche Dosis nach "Gefühl" etwas reduziert, bis zur nächsten Blutkontrolle beim Arzt ) ... er kann natürlich auch die abweichende Wirkung unterschiedlicher Generika überhaupt nicht selber beobachten /beurteilen ...
Viele verstehen ja nichtmal mehr WAS sie da eigentlich einnehmen und zu welchem Zweck genau ... ich wurde in der Herz-Reha nach der OP extra dazu geschult ... sonst hätte ich das Gerät für die Selbstmessung von der KK gar nicht bekommen ... gerade durch diese Schulung ist mir aber auch bewußt geworden, dass es sich hier nicht um ein "harmloses" Medikament handelt, was gerne mal als "Blutverdünner" bezeichnet wird ... es ist ein ziemlich radikaler Eingriff in die natürliche Gerinnung, auch wenn die Vermutung "man werde nun zum Bluter" auch übertrieben ist.
Die Wahrheit liegt irgendwo "in der Mitte" und ohne dieses Medikament würde ich vermutlich schon nicht mehr am Leben sein, denn die Gefahr von Thrombosen und Schlaganfällen wäre um ein Vielfaches höher ohne Marcumar ...
Früher wußte man das noch nicht und wunderte sich nur, dass Patienten mit einer mechanischen Herzklappe den Eingriff meist nicht lange überlebt haben ... sozusagen "OP gelungen /Patient trotzdem bald TOT" ...
Die künstlich verlängerte Gerinnungszeit verhindert das inzwischen recht gut und zuverlässig (bei korrekter Anwendung und Dosierung) aber keine positive Wirkung OHNE neue Gefahren ... wenn die Dosierung nicht GENAU genug ist, regelmäßig überwacht und angepasst wird, kann auch schnell das Gegenteil passieren ... da darf es eben nicht ruhig "mal ein bischen MEHR oder weniger Wirkstoff sein" ...
So kann das ein lebensgefährliches Experiment werden, wenn dann noch der Apotheker einfach die Sorte/den Hersteller wechselt ... dann stimmt möglicherweise die ganze (vom Arzt nach der bisherigen Sorte) geplante Dosierung für die nächsten 3 - 4 Wochen überhaupt nicht mehr ...
Wobei dieser Abstand der Kontrollen sowieso schon viel zu lang ist ... mehr Zeit haben oder nehmen sich die Hausärzte dafür aber nicht ... sobald der "gewünschte Einstellungswert" erstmals erreicht wurde, diese INR- /Quick-Kontrolle wird zudem nur mit wenigen Cent von den KK bezahlt ...
Kann ich mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, da nimmt der dich wohl ein wenig "auf den Arm" ... auch für die Ausgabe der genau gleichen Generika (von der gleichen Firma) kann der Arzt das Kreuzchen machen, macht unsere Hausärztin seit Jahren so ... bisher hat das weder der Apotheker noch die KK beanstandet ...Jetzt zum Thema selbst.
Nach Aussage meines Arztes darf er dieses Kreuz im Rezept zum Ausschluss von Generika nur bei Krebs und Schilddrüsen Medikamenten machen.
Amitryptilin läuft unter Psychopharmaka, ich denke mal Psychiater /Neurologen sollten da mit der Verordnung keine Probleme bekommen, auch Schmerztherapeuten haben größere Kontingente für sowas und vor Allem auch für den gesamten BTM-Bereich ... manche Ärzte ziehen sich auch gerne auf diese "Vorgaben" zurück, weil sie keinen Bock haben sich da für ihre Patienten bei den KK stark zu machen ...In meinem Fall eben mit Fucidine, Isotret, Amitryptilin wäre das nicht möglich, weil ihm dann die Krankenkasse auf das Dach steigen würde.
Dazu gab es meines Wissens schonmal was irgendwo schriftlich, dass nicht der Apotheker zu entscheiden hat, welches Medikament der Patient braucht / bekommen soll, sondern der behandelnde Arzt hat die alleinige Verantwortung für die Verordnung von Medikamenten ... vielleicht kann @Vrori dazu noch was beitragen, ich weiß gerade nicht mehr wo ich dazu was gelesen habe ...Letztendlich würden das die Apotheken selber entscheiden, weil diese Verträge mit den jeweiligen Pharmakonzernen haben.
Ich denke die Krankenkassen haben diese Verträge mit den Pharma-Firmen, aber da blickt wohl sowieso keiner mehr durch ... der Apotheker kann doch nicht entscheiden, welches Medikament ich bekommen soll ...
Dann müßte ja unserer darauf bestehen, dass ich die "Krümel-Marcuphen" nehme und mir das Original verweigern ... was von meiner Hausärztin aufgeschrieben wurde ... allerdings will der dafür jetzt immer rund 5 € von mir haben, obwohl wir von den Zuzahlungen eigentlich befreit sind ...
Am "Deutschen Gesundheitswesen wird die Welt genesen" ...
Liebe Grüße von der Doppeloma